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Bamberger Domschatz: Wittelsbacher bleiben stur

Donnerstag, 14. Dezember 2006 | Autor:

Der Bamberger Domschatz kehrt zur 1000-Jahr-Feier des Erzbistums zurück – zumindest teilweise. Diesen Beschluss fasste das bayerische Kabinett jetzt: Man wolle sich dafür einzusetzen, dass wenigstens die drei wertvollen Kaiserkronen der Sammlung aus dem Münchener Lager nach Bamberg zurückkehren.

Wie die Nürnberger Nachrichten in ihrer heutigen Ausgabe berichten, wurden Anfang des 19. Jahrhunderts “die Pretiosen in 15 Kisten zusammen mit zwölf Zentnern Gold und Silber” aus der oberfränkischen Bischofsstadt geraubt und in die bayerische Hauptstadt verschleppt. Wie hier im Frankenblog schon mehrfach berichtet sollte zum Bistumsjubiläum der von “Heinrich II. angelegte Schatz mit seinen zahlreichen wertvollen liturgischen Geräten, Reliquien, Paramenten und Büchern” endlich dorthin zurückkommen, “wo er nach dem Willen seines Stifters “für ewig” bleiben sollte: nach Bamberg”!

Zitat Ulrich Rach in den Nürnberger Nachrichten:

“Jedoch stellen sich Probleme: Zum einen gehört der Schatz seit 1923, als ein dementsprechender Vertrag abgeschlossen wurde, nicht mehr dem Freistaat Bayern, sondern der Wittelsbacher Landesstiftung. Und diese sperrt sich ebenso gegen eine Rückgabe nach Bamberg wie die staatliche Schlösserverwaltung in München, die einen Transport aus konservatorischen Gründen ablehnt. Die Fachleute halten die Paradestücke fränkischer Geschichte und fränkischen Selbstbewusstseins für zu zerbrechlich. In Wirklichkeit dürfte auch die Befürchtung eine Rolle spielen, dass der Ruf der weltberühmten Münchner Museen leiden könnte, wenn deren Bestände zurückgeben werden würden.

Trotzdem setzt sich die Staatsregierung nun dafür ein, mindestens die Frauen-, Heinrichs- und Kunigundenkrone im Jubiläumsjahr 2007 nach Bamberg zu bringen. Ministerpräsident Edmund Stoiber beauftragte nach einer dementsprechenden Entscheidung des Kabinetts die Minister für Wissenschaft und Finanzen, Thomas Goppel und Kurt Faltlhauser, mit dem Haus Wittelsbach darüber zu verhandeln. Gerade Faltlhauser Ministerium war es aber in der Vergangenheit, das eine Rückführung der geschichtsträchtigen Kulturgüter nach Franken stets abgelehnt hatte.”

Den Ausführungen von Herrn Rach (nn-Original hier) ist nichts hinzuzufügen, außer vielleicht…

Meine Meinung:

Heutzutage bringt man alle Transporte fertig, z.B. zwei Drosselklappen von Brasilien ins Pumpspeicherkraftwerk nach Kops (Österreich) oder eine 250 Tonnen-Brücke durch Augsburg, da wird man doch wohl diesen Schatz sicher verpacken und von München nach Bamberg schaffen können… man muss halt nur wollen, und das ist hier das Problem!

So bleibt uns Franken abermals nur die Umfrage des Fränkischen Tages und die Unterschriftenliste des Fränkischen Bundes e.V.

Sehr interessant sind aber auch die Kommentare der Leute zur Umfrage des Fränkischen Tages (hier).

Thema: Bamberger Domschatz, Franken-Bayern | 2 Kommentare

Umfrage zum Thema Bamberger Domschatz

Freitag, 1. Dezember 2006 | Autor:

Wie schon vor ein paar Wochen berichtet, sollte zum 1000-jährigen Bistumsjubiläum in Bamberg 2006 der Domschatz, den Bistumsgründer Heinrich II. dem fränkischen Rom “für alle Zeiten” gestiftet hat, wieder zurück an seinen Platz kommen. Diese Rückkehr findet nun trotz des Versprechens von CSU-Fraktionschef Herrmann und des Franken Söder nicht statt – Faltlhauser wäre dagegen.

Nun wäre es mal an der Zeit, dass bei diesem Thema ALLE FRANKEN zusammenhalten, denn heute ist es der Bamberger Domschatz – morgen vielleicht ein Kulturgut aus Ihrem Ort.

Daüber hinaus wären natürlich Leserbriefe an Ihre Zeitung auch sehr wirkungsvoll….

Thema: Bamberger Domschatz, Franken-Bayern | 2 Kommentare

Aufkleber-Grafik: Frei statt Bayern

Donnerstag, 16. November 2006 | Autor:

Frei statt BauernWie ich bei meinem Suchmaschinen Marketing Seminar gelernt habe sollte man immer mal seine Backlinks und Referrer durchschauen. Und bei den letzteren fiel mir auf, dass noch ziemlich viele Seiten auf meine “Frei statt Bayern”-Grafik verweisen.

So zum Beispiel im Forum von Sondereinheiten.de, wo ein Preusse mit folgender Aussage den Zorn auf sich zog: “…für mich als Preuß gib es zwischen den Volksstämmen Bayerns eh kein Unterschied. Oder ist da etwa einer!!??!!”. Nach einigen Entrüstungen und großkotzigem Münchnerisch wusste “devildog04” aus Baden-Württemberg (!) sich nur noch mit meiner Grafik zu helfen.

Noch besser fand ich allerdings “Norbert” im Forum von verkehrsportal.de der auf die Behauptung, Franken würden “als die selbsternannte Elite Bayerns” einfach alles an sich reißen und hätten dabei Schwaben schon unterwandert auf folgende Weise reagiert:

“Großer Irrtum! Sich einzubilden, die Elite von Irgendwas zu sein, setzt voraus, dass man sich auch als Teil desselben betrachtet. Dies ist in Franken nicht der Fall. Der Franke, der was auf sich hält, betrachtet sich NICHT als Bayer. Deshalb kann er auch nicht der Elite Bayerns angehören.”

Natürlich hat er drunter auch das Bild gesetzt. Grandios! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer vielleicht noch der Link zur Grafik
https://www.bayern-wolln-mer.net/frei_statt_bayern_w.jpg

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Landesausstellung 200 Jahre Franken in Bayern verlängert

Donnerstag, 9. November 2006 | Autor:

200 Jahre Franken in BayernDie Landesausstellung “200 Jahre Franken in Bayern” im Museum Industriekultur in Nürnberg wurde bis 11. Februar 2007 verlängert! Wer’s also so wie ich bis jetzt noch nicht geschafft hat, hat nun 3 Monate mehr Zeit.

Napoleon war es, der dem Kurfürstentum Bayern für die Unterstützung im Krieg gegen Preussen die fränkischen Gebiete vermachte. In den Jahren 1802 und 1803 hatte man sich bereits das Hochstift Bamberg und die Reichsstadt Rothenburg einverleibt und 1806 stand dann die Übernahme der freien Reichsstadt Nürnberg an. Dass die Bevölkerung überhaupt nicht begeistert war, is klar, auch wenn in so manchem bayerischen Geschichtsbuch etwas anderes steht (genauere Beschreibung unter Ende der Eigenstaatlichkeit bei Wikipedia).

Was in den 200 Jahren danach so alles vor sich ging kann man sich dienstags bis sonntags und an allen Feiertagen von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr im Museum Industriekultur (Äußere Sulzbacher Straße 62; 90491 Nürnberg) anschauen (Für Einzelbesucher steht ein Audioguide bereit).

Veranstalter sind das Haus der Bayerischen Geschichte und die Stadt Nürnberg. Mit der Eintrittskarte für die Landesausstellung können Sie am selben Tag alle übrigen Häuser des Verbundes Museen der Stadt Nürnberg, sowie die Begleitausstellungen zur Landesausstellung besuchen.

PS: Wie in der Überschrift schon angekündigt, werden die 200 Jahre von Franken in Bayern verlängert… aber maximal noch 5 Jahre, dann gibt’s 200 Jahre Franken ohne Bayern! 🙂

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Bleibt Bamberger Domschatz im Münchner Keller?

Freitag, 3. November 2006 | Autor:

In der vergangenen Woche begannen die Feierlichkeiten: 1000 Jahre Erzdiözese Bamberg. Doch leider mischt sich Enttäuschung in die Feierlichkeiten, denn die Wittelsbacher-Stiftung und Finanzminister Kurt Faltlhauser haben sich “stur gestellt” und die versprochene herausgaben fränkischer Kunstschätze verweigert.

Speziell der Bamberger Domschatz, den Bistumsgründer Kaiser Heinrich II. im Jahre 1007 angelegt hat, sollte zur Tausendjahrfeier wieder ins “fränkische Rom” zurückkehren. Bereits am 23.10.2002 wurde eine Petition des Fränkischen Bundes e.V. im Landtagsausschuss verhandelt, in der es um die Rückführung der Beutekunst, die im Zuge der Ausplünderung Frankens (1802-1804 Eingliederung Frankens ins “Königreich Bayern”) nach München verbracht wurde (lt. Historikern 5528 wertvolle Gegenstände u.a. Bamberger Domschatz, fränkische Herzogsschwert aus Würzburg, Dürers “Vier Apostel” aus Nürnberg, etc.) und am 04.06.2004 versprach im Landtag (auch) der Fraktionsvorstand der CSU (Herrmann, Söder, etc.) die Rückgabe des Bamberger Domschatzes zur 1000-Jahr-Feier 2007! Das alles soll nun nicht mehr gelten, frei nach Konrad Adenauer “Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?” oder lag es daran, dass damals Wahlkampf war?

Der Fränkische Bund e.V. hat inzwischen ca. 4000 Unterschriften von Bürgern für die Rückführung der fränkischen Kulturgüter gesammelt. Doch für viele ist diese Verweigerungshaltung keine Überraschung, “denn Faltlhausers Ministerium lehnte die fränkische Forderungen nach Rückführung der Kunstschätze schon immer vehement ab. Dabei verstauben die Kulturgüter in München massenweise oder befinden sich in Kisten verpackt in irgendwelchen Kellern” (Quelle “München gibt Domschatz nicht her” von den Nürnberger Nachrichten vom 01.11.2006). Inzwischen hat der Bezirkstag von Oberfranken einstimmig eine Resolution verabschiedet, die die Rückführung das Domschatzes nach Bamberg fordert.

Wem fällt ein anderer plausiebler Grund ein, fränkische Kunstschätze zu verstecken oder “vergammeln” zu lassen, anstatt diese an deren Heimatort zu geben, wenn man Franken nicht bewußt benachteiligen will?

PS: Wo sind eigentlich die Reichskleinodien (“Nürnberger Kleinodien”), die für immer in Nürnberg sein sollten?

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Oberfranken drohen mit Exodus aus Bayern

Sonntag, 8. Oktober 2006 | Autor:

Fränkische Gemeinden verlassen Bayern (II)

Auch die Main-Post berichtet am 07.10.2006 darüber, dass die Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen, Wallenfels und Marktrodach aus dem oberfränkischen Landkreis Kronach mit dem Exodus aus Bayern drohen. Stattdessen wollen sie sich lieber Thüringen anschließen, da die Probleme der Gemeinden an der Grenze zu Thüringen seit Jahren nicht gehört werden würden, laut Nordhalbens CSU-Bürgermeister Josef Daum.

Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) wies die Kritik zurück, da die Bürgermeister nach geltender Rechtslage nicht im Alleingang mit ihren Gemeinden Bayern verlassen könnten – damit ist die Sache für Huber wahrscheinlich erledigt?

Laut Main-Post beklagt Bürgermeister Daum, dass “vor dem Hintergrund der zurückgehenden Bevölkerungszahl in Oberfranken es weniger Geld aus München gebe.” Ein weiteres Problem sei das “Fördergefälle zu den benachbarten Kommunen in Thüringen”, sodass ein “Automobilzulieferer aus seiner Gemeinde aufgrund der besseren Förderung lieber in Thüringen gebaut habe”. Daum weiter “Wir könnten diese 250 Arbeitsplätze heute in der Gemeinde haben.”

Quellen:
Main-Post Franken&Bayern vom 07.10.2006
Nürnberger Zeitung vom 07.10.2006

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Fränkische Gemeinden verlassen Bayern

Freitag, 6. Oktober 2006 | Autor:

Der Nachrichtensender B5-aktuell meldete heute in seinen Bayern-Nachrichten:

NORDHALBEN: Mehrere Gemeinden im oberfränkischen Landkreis Kronach drohen damit, Bayern zu verlassen und sich dem Bundesland Thüringen anzuschließen. Wie der Bürgermeister von Nordhalben, Daum/ CSU, sagte, fehlt es an Zuschüssen aus München und an Fördermöglichkeiten für die Industrie. Laut Daum erwägen u. a. auch Wallenfels und Steinwiesen einen entsprechenden Antrag.

Leider waren ansonsten im Internet keinerlei Informationen zu dem Thema zu finden, weder auf der Homepage von Nordhalben, noch auf der vom Landkreis Kronach.

Die Benachteiligung der fränkischen Gebiete durch die Bayerische Staatsregierung liegt daran, dass in Bayern kein Föderalismus herrscht wie im restlichen Deutschland, sondern eher zentralistisch alles nach München gepumpt wird.

So finanzieren die fränkischen Steuerzahler z.B. seit Jahren den “Verkehrsverbund München” täglich mit einer ½ Million Euro und hier in Franken ist eher ein Rückbau im Schienenverkehr zu erkennen. (Quelle Fränkischer Bund e.V.)

Und obwohl die bayerische Staatsregierung bereits 1992 ein Landesentwicklungsprogramm (LEP) beschlossen hat, um die strukturschwachen Räume in Bayern mit dem Ziel “annähernd gleiche Lebensbedingungen in allen Landesteilen herzustellen” wollen nun 3 Orte abwandern – noch dazu in die neuen Bundesländer? Obwohl, auch allein vom Schienenverkehr her würden sie sich verbessern, denn in Thüringen werden bereits 22 % der Bahnstrecken von Privatbahnen befahren. Außerdem sind sich die thüringischen und die fränkischen Bratwürste ja auch sehr ähnlich.

Liessen sich die Orte durch eine Neugliederung der Bundesländer vielleicht davon abhalten? Bevor alle Franken nach Thürigen gehen…

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Lehrberg: Keine Münchner Hilfe

Freitag, 6. Oktober 2006 | Autor:

In der kleinen Gemeinde Lehrberg in der Nähe von Ansbach ist vor einigen Tagen durch die Detonation eines Gastanks eine Bäckerei samt Nebengebäude “in die Luft geflogen”. Dabei kamen 5 Menschen ums Leben. Mehrere Gebäude in der Nähe der explodierten Bäckerei wurden zum Teil erheblich beschädigt.

Die beiden Gaststätten die direkt neben der Unglücksstelle standen wurden sogar so arg in Mitleidenschaft gezogen, dass Fachleute beschlossen diese beiden Nachbarschaftsgebäude abzureißen und komplett neu aufzubauen.

Die bayerische Staatsregierung hat unterdessen völlig offen gelassen, ob es zur Regulierung der direkten Schäden und der Folgeschäden auch finanzielle Hilfe des Staates geben wird. Erste Schätzungen gehen von über 5,5 Millionen Euro Sachschaden aus, die führenden Landespolitiker haben aber den Lehrbergern in Mitgefühl ausgesprochen.

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