In der vergangenen Woche berichtete die BR-Sendung “Capriccio” unter der Ãœberschrift “Der Riesen-Heiland auf Tour!” über den Investor des Mamutprojekts, um das sich inzwischen mehrere Kommunen in Franken (Wassertrüdigen, Rödental bei Coburg) fast schon streiten.
Bei der ganzen Diskussion um das „Hineinpassen“ des Monuments in die fränkische Landschaft, hat noch keiner Fragen zu den Finanzierungsplänen oder zur Seriosität des Investors gestellt? Capriccio hat da mal nachgefragt:
Der Großinvestor Harry Vossberg gab zur Finazierungsgrundlage im Juni 2008 an, dass es „sehr viele christlich eingestellt Kaufleute“ gäbe, die bereit seien „einen Teil ihrer Gewinne und ihres Vermögens in diese Statue zu spenden“. Doch bisher hätten die Bürgermeister keine entsprechenden Unterlagen zu Gesicht bekommen. Capriccio hat deshalb bei Vossberg um eine schriftliche Stellungnahme zu seinen wirtschaftlichen Aktivitäten gebeten, doch dieser will sich „bislang der Öffentlichkeit gegenüber dazu nicht äußern“.
Inzwischen habe Capriccio aber herausgefunden, dass die Staatsanwaltschaft Stralsund zur Zeit gegen Vossberg und einen langjährigen Geschäftspartner wegen Insolvenzverschleppung und Bankrott ermittle – Vossberg betrachtete diese aber (logischerweise) als ungerechtfertigt.
Als nächstes ergab eine Internet-Recherche der Capriccio-Redakteure eine große Anzahl von Firmennamen: u.a. drei PR-Agenturen, Firmen für Immobilien und Städtebauentwicklung und sogar eine Filmproduktion. „Alles unter der immer gleichen Dresdner Adresse“, aber keines der Unternehmen finde sich im deutschen Handelsregister.
Zudem hätte Vossberg quasi als Referenz die Entwicklung eines neuen Nutzungskonzeptes für ein „noch nicht gebauten Berliner Bürokomplex“ (Fünf-Sterne-Hotel und mondäne Wohnanlage) angegeben. Nun habe aber das Architekturbüro, das diese Gebäude (wirklich) geplant hat mitgeteilt, dann man keinen Herrn Vossberg kenne und Klage wegen Urheberrechtsverletzung erwäge.
Igendwie scheint das ganze Finanzierungskonzept recht undurchsichtig. Also sei jedem fränkischen Brügermeister geraten, sich hier erst einmal konkret abzusichern und sich nicht von den Millionen-Plänen und den Hotelkapazitäten blenden zu lassen!
Interview mit Rödentals Bürgermeister:
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Mehr bei Capriccio vom 26.03.2009