Super-Museum im Pellerhaus
Donnerstag, 19. Februar 2009 | Autor: Andreas Brandl
Das Pellerhaus am Egidienplatz in Nürnberg könnte schon bald Heimat für ein neues Museum werden – und gleichzeitig Ziel für rückkehrende fränkische Beutekunst!
Wie die Abendzeitung Nürnberg gestern schrieb, hat sich Kultur-Referentin Julia Lehner (CSU) „formlos“ beim Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) für die Einrichtung des „Museums zur Bayerischen Geschichte“ (Ministerpräsident Horst Seehofer hat es in seiner Regierungs-Erklärung vom 10.12. gefordert) beworben. Das im Krieg zerstörte Renaissance-Gebäude Pellerhaus böte sich hierfür an, auch weil nach dem Auszug der Stadtbibliothek in 2010 oder 2011 das Vorderhaus leerstehen würde.
Das Pinkante an der Sache wäre dann allerdings, dass endlich einige der von Bayern aus Franken geraubten und vom Fränkischen Bund schon lange zurückgeforderten Kulturgüter wieder in die Heimat wandern würden. So z.B. die Krone Kaiser Heinrichs II. aus dem Bamberger Domschatz oder das „Herzogsschwert“ der Würzburger Bischöfe.
Der nächste Zündstoff wäre, dass wenn das Museum im Pellerhaus zustande käme (Augsburg und Regensburg haben sich auch beworben), das Reiterstandbild des Preußen-Kaisers Wilhelm davorstünde und dem “Museum zur Bayerischen Geschichte” quasi den Hintern zeigen würde (siehe hier).
Mir persönlich gefallen die Ausführungen von Frau Lehner bezüglich des geschichtlichen Werts von Nürnberg gegenüber München:
Nürnberg verfüge über eine „hochabwechslungsreiche Geschichte“ und sei bereits quasi das Zentrum Europas gewesen, als München noch ein Dorf war.
Doch ganz ehrlich, was soll ein “Haus der bayerischen Geschichte” in Franken? Um beim Vergleich von Erwin Pelzig zu bleiben: Das wäre wie “Das Haus der Kölner Geschichte” mitten in Düsseldorf! 😉
Nötiger wäre da schon ein „Museum zur fränkischen Geschichte“!!
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Thema: Franken-Bayern | Beitrag kommentieren