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Statue: Finanzierungs-Wirren um Vossberg?

Montag, 6. April 2009 | Autor:

In der vergangenen Woche berichtete die BR-Sendung “Capriccio” unter der Ãœberschrift “Der Riesen-Heiland auf Tour!” über den Investor des Mamutprojekts, um das sich inzwischen mehrere Kommunen in Franken (Wassertrüdigen, Rödental bei Coburg) fast schon streiten.

Bei der ganzen Diskussion um das „Hineinpassen“ des Monuments in die fränkische Landschaft, hat noch keiner Fragen zu den Finanzierungsplänen oder zur Seriosität des Investors gestellt? Capriccio hat da mal nachgefragt:

Der Großinvestor Harry Vossberg gab zur Finazierungsgrundlage im Juni 2008 an, dass es „sehr viele christlich eingestellt Kaufleute“ gäbe, die bereit seien „einen Teil ihrer Gewinne und ihres Vermögens in diese Statue zu spenden“. Doch bisher hätten die Bürgermeister keine entsprechenden Unterlagen zu Gesicht bekommen. Capriccio hat deshalb bei Vossberg um eine schriftliche Stellungnahme zu seinen wirtschaftlichen Aktivitäten gebeten, doch dieser will sich „bislang der Öffentlichkeit gegenüber dazu nicht äußern“.

Inzwischen habe Capriccio aber herausgefunden, dass die Staatsanwaltschaft Stralsund zur Zeit gegen Vossberg und einen langjährigen Geschäftspartner wegen Insolvenzverschleppung und Bankrott ermittle – Vossberg betrachtete diese aber (logischerweise) als ungerechtfertigt.

Als nächstes ergab eine Internet-Recherche der Capriccio-Redakteure eine große Anzahl von Firmennamen: u.a. drei PR-Agenturen, Firmen für Immobilien und Städtebauentwicklung und sogar eine Filmproduktion. „Alles unter der immer gleichen Dresdner Adresse“, aber keines der Unternehmen finde sich im deutschen Handelsregister.

Zudem hätte Vossberg quasi als Referenz die Entwicklung eines neuen Nutzungskonzeptes für ein „noch nicht gebauten Berliner Bürokomplex“ (Fünf-Sterne-Hotel und mondäne Wohnanlage) angegeben. Nun habe aber das Architekturbüro, das diese Gebäude (wirklich) geplant hat mitgeteilt, dann man keinen Herrn Vossberg kenne und Klage wegen Urheberrechtsverletzung erwäge.

Igendwie scheint das ganze Finanzierungskonzept recht undurchsichtig. Also sei jedem fränkischen Brügermeister geraten, sich hier erst einmal konkret abzusichern und sich nicht von den Millionen-Plänen und den Hotelkapazitäten blenden zu lassen!

Interview mit Rödentals Bürgermeister:

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Mehr bei Capriccio vom 26.03.2009

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Christus-Statue auf Pilgershöhe bei Coburg?

Donnerstag, 12. März 2009 | Autor:

Wie schon angekünigt haben sich nach dem Ausstieg von Wassertrüdigen aus dem “Mega-Christus-Projekt” bei Investor Harry Vossberg schon andere fränkische Orte beworben. Eine davon wird wohl Rödental gewesen sein.

Denn nun soll im Landkreis Coburg auf der „Pilgershöhe“ (Google-Maps hier) zwischen Unterwohlsbach und Fornbach diese 55-Meter-Statue errichtet werden. Rödentals Bürgermeister Gerhard Preß sieht darin “eine einmalige touristische Chance für die ganze Region“. Landrat Michael Busch findet dass aus wirtschaftlicher Sicht sei so ein Projekt in einem strukturschwachen Gebiet „natürlich diskutabel“ sei. Wie schlecht muss es unsren fränkischen Orten gehen, wenn wir uns die Landschaft zukleistern lassen, nur um überhaupt die Aussicht auf Touristen zu haben…?

Auf der anderen Seite sind vielleicht Parallelen zu Rio de Janeiro mit dem Jesus auf dem Berg Corcovado wirklich gegeben? Denn Samba gibt es in Coburg ja schon, dann wird es jetzt Zeit mit dem Anlegen einer Copacabana! 😉

Mehr bei Neue Presse Coburg

Passend dazu das Ende der Welt der B2 radioWelt vom 13.03.09:

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Aus für Wassertrüdinger Statue

Dienstag, 10. März 2009 | Autor:

Der Hamburger Unternehmer Vossberg wollte in Wassertrüdigen eine 55 Meter große Christusstatue, nebst Pilgerhotel, Restaurant und Großparkplatz errichten. Nun hat aber der Stadtrat der 6000-Seelengemeinde mit großer Mehrheit (17:4) das Projekt abgelehnt (NN 10.03.09).

Über 150 Bürger kamen gestern in die Hesselberghalle zur öffentlichen Stadtratssitzung, wohl viele auch mit der Hoffung auf eine Bürgerversammlung. Diese Befragung der Einwohner wurde aber ebenso abgelehnt wie letztendlich das gesamte Projekt.

Nun scheint aber die Angst vor der “Lachnummer der Nation” verflogen, denn nun trauert man in der strukturschwachen Region in Südfranken der 30 Millionen Euro Investion nach. Einen Aufschwung der Altstadt hatte man sich in dem Städtchen, in dem über 100 Häuser leerstehen, erhofft – ja sogar eine Wiederbelebung der Bahnlinie von Nördlingen über Wassertrüdingen nach Gunzenhausen. Aber selbst die Kirchen waren gegen das Großprojekt: “Ich bin gegen jede Gigantomanie. Und in unsere Gegend passt so eine Figur schon gar nicht” sagte Pfarrer Bernd Reuther, Leiter des Evangelischen Bildungszentrums Hesselberg gegenüber der NN.

Ich persönlich glaube nicht, dass Wassertrüdigen auf Dauer mit diesem Projekt glücklich geworden wäre, obwohl auf reise-weblog.de eine Umfrage ein positives Ergebnis zeigt. An der Copacabana ist diese Statue das Sahnhäubchen auf dem Touristen-Ereignis “Rio” – hier wäre sonst nichts kaum was da. Für mich stellt sich hier eigentlich mal wieder die grundsätzliche Frage nach einem Strukturförderungsprogramm der Staatsregierung?!

Vielleicht bleibt uns das Thema “Christusstatue” aber noch etwas erhalten, denn bei Investor Vossberg haben sich mehrere Orte aus Franken als Projektstandort beworben – sagte er gegenüber B2.

Ein Bericht von B2 hier

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Größte Christus-Statue der Welt in Wassertrüdingen?

Freitag, 20. Februar 2009 | Autor:

Zwischen Gunzenhausen und Dinkelsbühl soll eine 55 Meter große Christus-Figur samt Pilgerstätten und Wellness-Hotel errichtet werden. Auf der Anhöhe “Eisler” am Ortsrand von Wassertrüdingen plant der Hamburger Unternehmer Harry Vossberg zusätzlich ein Pilgerhotel mit 250 Betten, Wellness-Bereich und Restaurant sowie ein Großparkplatz – alles in allem eine Investitionen von ca. 20 Millionen Euro für den strukturschwachen Raum Westmittlefrankens Südfrankens.

Ursprünglich war das Projekt in Bad Reichenhall auf dem Gipfel des 1613 Meter hohen Predigtstuhls geplant, doch dort gab es starke Proteste in der Bevölkerung. Damit das in der 6000-Einwohner Gemeinde Wassertrüdingen nicht passiert, hat Bürgermeister Günther Babel (CSU) vor der entscheidenden, nicht-öffentlichen Stadtratssitzung den Mantel des Schweigens über das Projekt gelegt. Das Demokratieverständnis der CSU hatten wir ja schon einmal…

Für die erwarteten Pilger sollen im Sockel des Jesus-Standbildes (Künstler Ludwig Valentin Angerer “Die unendliche Geschichte”) Räume für Gottesdienste untergebracht werden – bleibt nur abzuwaten, ob und wie die Kirchen nach ihrem Widerstand in Oberbayern dieses “Gotteshaus” dann überhaupt annehmen.

In wie fern das Projekt einen positiven Effekt für das Frankenland bringt, kann jetzt noch nicht abgesehen werden. In jedem Fall wird der “Turmbau von Babel” an der Wörnitz größer werden als die berühmte Christusstatue von Rio de Janeiro (38 Meter)! Aber ob das allein Massen von Touristen anlockt und ob es sich lohnt, das Bild der gesamten Umgebung zu verändern…? Mir persönlich wäre etwas mulmig bei der Sache, mir einen solchen Brocken vor die Haustür zu stellen und ein zweites Rio wird Wassertrüdingen nicht werden! Auch dann nicht, wenn sie anfangen, einen 394 Meter großen Zuckerhut aufzuschütten!

Mehr zum Thema NN und AA

Update: Ein Ort will sein Image aufpolieren und jede Chance dazu nutzen (NN 25.02.2009)

Thema: Franken allgemein | 9 Kommentare