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Tagesthema Pauli in den Tagesthemen

Dienstag, 9. Januar 2007 | Autor:

Der Abend des großen Schulterschlusses der CSU-Führung um Ministerpräsident Edmund Stoiber und die Tagesthemen berichten: Ein trotzig auftretender Parteivorsitzender, der in der Kälte von Wildbad Kreuth von den Lobreden seiner Parteispezln “beschützt” in Mitten von Kameras wirkte wie ein Ex-Champion.

Gleich danach ein Bericht vom Neujahrempfang des Markus Söder-Wahlkreises aus dem Multimediaraum des Nürnberger Süd-West-Parks, wo der Gastgeber seinen Standardspruch ableierte (“Niemand kann die CSU schlagen. Nur die CSU kann die CSU schlagen”) und von Joachim Herrmann das Buch “Besonder Land” (Godehard Schramm über den Fürther Landkreis) überreicht bekam – witzigerweise ist das Vorwort von einer gewissen Gabriele Pauli verfasst!

Gleich danach ein köstliches Interview von Ankerfrau Anne Will mit CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann, dem im Studio Nürnberg sitzend jedes Mal von Anne in die Parade gefahren wurde, wenn er zu “Bayern ist Spitze”-Lobgesängen ansetzte. Herrmann meinte noch, dass in 2007 schließlich “10 Bezirksparteitage im Juni und Juli gewählt werden” und sich Stoiber überall “der Diskussion stellen wird”. Anne Will hakte sofort nach: “Warum stellt sich Stoiber dann nicht einer Mitgliederbefragung?” und Herrmann meinte, dass das ja “unsinnig” wäre “wenn nur eine Person zu wählen ist”. (?)

szon.de zieht hierzu einen schönen Vergleich mit der Historie (Danke Blogreiter):

So lange für den Chef – früher war das vielleicht ein König – kein eindeutiger, kraftvoller Herausforderer in Sicht ist, geloben ihm seine Vasallen die Treue. Das heißt aber nicht, dass sie ihm auf immer und ewig folgen werden. Sie, die von ihm Abhängigen, werden auch einem neuen Herren huldigen, wenn dieser machtvoll genug ist und ihnen eine neue Perspektive bietet.

Doch zurück zu den Tagesthemen: Zum Kommentar von Sigmund Gottlieb des Bayerischen Rundfunks kann man nur sagen, dass man auf die BR-Einblendung auch hätte verzichten können – man hörte ja eh, von wem er geschickt wurde: Natürlich wieder “starkes Bayern”, es gibt nichts besseres. Der gute alte “Stoiber frisst Akten und rackert” wie ein Wilder und wird von einer “Landrätin aus Franken wochenlang provoziert, als gäbe es keine anderen Themen”, nur die Erkenntnis dass sie “offensichtlich nicht allein steht” machte die vorherige Aussage erträglich.

Abschließend noch was vernünftiges von Sigmund: “Stoibers Fluch ist dass er an 2/3-Mehrheit von 2003 gemessen wird – sein Trumpf, dass es keine Alternative zu ihm gibt… aber die Diskussion ist noch nicht beendet”.

Ich finde

…dass Gabi Pauli immer professioneller in den Medien rüberkommt (auch wenn sie ziemlich erschrocken ist über die vielen Kameras in der Kneipe) und Anne Will bestimmt mal eine große Talkmasterin wird. Und dass Stoiber angeblich keine Nachfolger hat, erkennt man auch ganz deutlich daran, wie vorsichtig sich die Herren Seehofer und Herrmann äußern und dass von Beckstein zur Zeit gar nix zu hören ist. Die Alternativen werden sich aber bei Zeiten zeigen!

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Trotz Bespitzelung und Umfragetief: Stoiber bleibt auch über 2008

Montag, 8. Januar 2007 | Autor:

Unmittelbar vor Beginn der traditionellen Klausurtagung der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth stärkte die CSU-Führung dem Ministerpräsidenten Edmund Stoiber den Rücken.

Trotz des Führungsstreits um seine Person und der Bespitzelungsvorwürfe von Frau Gabriele Pauli soll Ede auch über 2008 hinaus Bayerns Ministerpräsident und CSU-Parteichef bleiben. Stoiber ist bereits seit 13 Jahren an der Macht im Freistaat und hat “noch viel vor”, wie er gegenüber B5aktuell bekundete.

Aufgrund der schlechten Umfrageergebnisse in Bayern (60% gegen Stoiber-Kandidatur) und in der CSU (45% dagegen) kann man Gregor Gysi (Fraktionschef, DIE LINKE) nur beglückwünschen, der sich gestern bei Sabine Christiansen ein erneutes Antreten des “Problembären” gewünscht hat, da er so für seine Partei größere Chancen sieht!

N-TV hat dazu noch eine Umfrage: “Sollte Edmund Stoiber den Weg für einen Nachfolger frei machen?” Also bitte wieder mit abstimmen!

Zwischenergebnis: 87% Ja, 13% Nein

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Gabriele Pauli bei Sabine Christiansen

Sonntag, 7. Januar 2007 | Autor:

Heute Abend bei Sabine Christiansen das Thema Nimmt die Politik die Bürger noch ernst? (Sonntag 7. Januar 2007, ARD, um 21:45 Uhr) zu Gast unter anderem:

Dr. Gabriele Pauli
CSU-Landrätin und Stoiber-Kritikerin

Mit dem Statement “Stoibers Zeit ist abgelaufen.”

Anschauen ist Pflicht! 😉

Und weil ichs so schön fand zitiere ich hier die Bauernregel von Blogreiter:

Ist das Wetter klar und schön, kann Stoiber in die Rente geh”n.

Vielleicht zitiert Frau Pauli diese Bauernregel auch? Wer weiß? 🙂

Thema: Franken-Bayern, Pauli-Gate | 3 Kommentare

Spiegel: Starker Tobak zu Pauli-Gate

Freitag, 5. Januar 2007 | Autor:

Eine der lesbarsten oder lesenswertesten Ausgaben des SPIEGEL ist die Ausgabe Nr.1 die ich gerade vorliegen habe. Und da ich mich ja immer freue, wenn mal was über die fränkische Heimat drin steht (kommt leider selten vor) habe ich mit Vergnügen den Bericht Blockade der Kandidaten” verschlungen ” natürlich nicht, ohne Besonderheiten daraus hier zu präsentieren:

Der Bericht behandelt die Pauli-Gate-Affäre nur am Rande, nimmt diese aber zum Anlass die gesamte CSU-Stoiber-Angelegenheit zu beleuchten:

Der SPIEGEL vergleicht die derzeitige Situation mit der von 1993, als ein in die Amigo-Affäre verstrickter Max Streibl von einem “blonden Fallbeil” (da war Stoiber noch nicht so grau) quasi gestürzt wurde und meint weiter, dass die fehlende Rückendeckung in Bayern auf die unglückliche Bundespolitik zurückzuführen ist.

Zweimal hat der CSU-Chef 2006 in Nachtsitzungen mit den Spitzen von SPD und CDU Kompromisse zur Gesundheitsreform ausgehandelt, jedes Mal hat er hinterher den Beschluss wieder in Frage gestellt.

Weiter sind die Autoren der Meinung, dass nun da der Chef nicht mehr “unantastbar” scheint der alte Ärger über dessen “sprunghafte Art” und seinem Führungsstil hochkommt.

Stoiber war nie zimperlich wenn es darum ging, Widersacher zu Fall zu bringen. Schon früh hat er einen Kreis von Vertrauten um sich geschart, die sich in der Kunst des politischen Armdrückens verstanden und dabei auch vor Drohungen nicht zurückschreckten.
Der frühere CSU-Chef Theo Waigel denkt noch immer mit Wut an jene Wochen zurück, als er den glücklosen Streibl als Ministerpräsidenten ablösen wollte. Plötzlich setzte es Anrufe bei den Chefredaktionen der Münchner Lokalzeitungen, in denen, mit der Bitte um Quellschutz, darauf hingewiesen wurde, dass Waigels Frau krank sei und er seit längerem eine Geliebte habe.
Bis heute ist unklar, wer hinter der Verbreitung der Gerüchte steckte. Klar ist, dass Stoiber davon profitierte.

Ziemlich starker Tobak, den da der SPIEGEL vom Stapel lässt.

Dass Stoibers Tage gezählt sind führt der Bericht auch auf die Tatsache zurück, dass früher eine solche Angelegenheit (Pauli-Gate) totgeschwiegen worden wäre und Frau Pauli im Anschluss “erledigt” gewesen wäre. Allerdings favoritisieren die Herren Ralf Neukirch und Markus Verbeet (SPIEGEL Radakteure) als Nachfolger auf dem Ministerpräsidentenposten Joachim Herrmann und Horst SeehoferGünther Beckstein wird überhaupt nicht genannt!

Also Stoibär.de, vielleicht zusätzlich zu beckenstein.de auch vorsorglich mal herrmann.de und seehofer.de resevieren, wobei ich, um beim Gag zu bleiben bäckstein.de bevorzugen würde?¦ 🙂

Zitate aus DER SPIEGEL Nr.1 / 30.12.2006

Thema: Franken-Bayern, Pauli-Gate, Stoiber-Rücktritt | Ein Kommentar

Laut Umfragen Bayern bald Stoiberlos?

Donnerstag, 4. Januar 2007 | Autor:

Kurze Pause um sich gegenseitig ein gutes neues Jahr zu wünschen (Ihnen auf diesem Wege auch, lieber Leser!) und schon wird wieder weiter gestritten.

Zu dem geforderten Parteiausschlussverfahren gegen Dr. Gabriele Pauli präsentierte welt.de noch am 31.12.2006 das Ergebnis einer Forsa-Umfrage, wonach 62 Prozent der Befragten der Meinung wären, die CSU könne ohne Stoiber ein besseres Ergebnis erzielen. Dagegen gaben nur 26 Prozent an zu glauben, dass die CSU mit Stoiber als Spitzenkandidaten besser abschneiden würde. “Uninteressant” meinte die CSU, da ja schließlich auch Bürger außerhalb Bayern befragt wurden.
welt.de “Mehrheit hält CSU für stärker ohne Stoiber

Forsa konterte mit einer weiteren Umfrage: 60 Prozent der wahlberechtigten Bayern (da zählen ausnahmsweise auch mal die Franken dazu) sind gegen eine erneute Spitzenkandidatur von Stoiber bei der nächsten Landtagswahl 2008. Nur 32 Prozent wollen, dass Stoiber an der Spitze bleibt. Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli sieht sich durch die schlechten Umfragewerte bestätigt: “Das Ergebnis der Umfrage belegt, dass die kritische Haltung, die ich gegenüber Stoiber vertrete, keine Einzelmeinung ist” sagte Frau Pauli gegenüber stern.de. Das sei ein “klares Misstrauensvotum gegen den bayerischen Ministerpräsidenten” und die CSU müsse bei der Landtagswahl “einen Kandidaten präsentieren, der auch den Wählern” passe, denn “eine Ablehnung durch einen Anteil von 60 Prozent der Wähler” spreche für sich.
stern.de “So etwas gab es in Bayern noch nie

In einem Interview auf sueddeutsche.de wurde Frau Dr. Pauli deutlicher mit ihrer Stoiber-Kritik und führte an, dass beispielsweise “im bestehenden Sozialsystem legaler Missbrauch” betrieben werde. Auf die Frage, warum sie, wenn sie Missstände festgestellt hat, diese nicht gemeldet hätte sagte Pauli: “Ich habe so etwas immer wieder aufgegriffen und nach oben transportiert. Aber entweder kommen die Anliegen dort oben nicht an, oder sie interessieren dort niemanden.”
sueddeutsche.de “Ein Alleingang im Namen vieler

Ein Kommentar auf stern.de ist der Meinung, dass Stoibers “panisches Festhalten an der Macht einen Keil in seine Partei” treibe und “er sich zurückziehen” müsse. “Die Ära Edmund Stoibers endete am 1. November 2005” als in “einer Sitzung des CSU-Präsidiums in München bekannt gab, dass er nicht als Wirtschaftsminister in das Kabinett Merkel eintreten werde”. Des Weiteren könne es nicht sein, dass eine “Spitzelaffäre keine Konsequenzen hätte”, denn dies ist ein “Delikt, das Stoibers politische Karriere eigentlich beenden müsste”!
stern.de Kommentar “Wenn ein verstörter Löwe kräftig miaut

Doch leider ist die Opposition in jämmerlicher Verfassung (lt. stern.de), um in Bayern wirklich mal was verändern zu können. Außerdem meinte sueddeutsche.de, dass ja schließlich keine Gegenkandidaten vorhanden wären. Pauli dazu: “Wenn sich bei der (möglichen Mitglieder-) Befragung herausstellt, das Stoiber keine Mehrheit mehr in der Partei hat, würden viele Bewerber auftauchen”.

mein-parteibuch.de war der Meinung, dass Revolution sei und die deutsche Blogosphäre sie verpennt. Dem ist nicht so, denn ich blogge ja schon seit einiger Zeit (Pauli-Gate) darüber und der Rest der Blogger zwischen Flensburg und Garmisch wünscht sich völlig unpolitisch, dass uns “Äh-Äh-Stotter-Stoiber” noch lange erhalten bleibt und weiter was vom Hauptbahnhof und dem Transrapid erzählt ” stoibaer.de überlegt sogar schon die Umbenennung auf beckenstein.de!

Ich persönlich sehe das ganz nicht so witzig?¦

Thema: Franken-Bayern, Pauli-Gate, Stoiber-Rücktritt | 2 Kommentare