München blüht – Franken verblüht
Sonntag, 19. April 2009 | Autor: Andreas Brandl
Die SZ feiert die “guten Nachrichten”, aber naja, die sitzen ja auch in Steinhausen bei München. Für einen Franken ist dieses Ranking von Deutschlands Top-Standorten innerhalb Bayerns eher niederschmetternd:
Die Top-Ten in diesem Bundesland lesen sich nämlich so:
- Landkreis München (Bundesweit 1)
- Landkreis Starnberg (2)
- Landkreis Ebersberg (4)
- Kreisfreie Stadt München (6)
- Kreisfreie Stadt Erlangen (7)
- Landkreis Erlangen-Höchstadt (8)
- Landkreis Dachau (9)
- Landkreis Freising (10)
- Landkreis Fürstenfeldbruck (11)
- Landkreis Erding (14)
Toll für Bayern, Spitze für München, gut für Erlangen, die die fränkische Fahne hochhalten. 8x Altbayern (Großraum München), 2x Franken! Und so gehts auch weiter: Bis Platz 17 Kreis Nürnberger Land kommen noch weitere Bayern…
Aber bei jeder Tabelle muss man auch auf das Ende schauen:
- 87Â Â Â Landkreis Kulmbach (Bundesweit 197)
-
88Â Â Â Kreisfreie Stadt Bayreuth (198)
- 89Â Â Â Kreisfreie Stadt Amberg (199)
- 90Â Â Â Kreisfreie Stadt Weiden i.d.OPf. (204)
- 91Â Â Â Landkreis Hof (209)
- 92Â Â Â Landkreis Tirschenreuth (219)
- 93Â Â Â Landkreis Freyung-Grafenau (235)
- 94Â Â Â Landkreis Regen (245)
- 95Â Â Â Landkreis Wunsiedel i.Fichtelgebirge (255)
- 96Â Â Â Kreisfreie Stadt Hof (294)
5x (Ober-) Franken, 4x Oberpfalz! Da ist doch ganz eindeutig zu sehen, in welche Regionen in den kommenden Jahren der Hauptteil der Staatlichen Mittel fließen müsste! Glaubt da jemand dran…?
Da kann man nur sagen: Hof, in Bayern ganz unten!!!
Völlig verblendet bei dem Thema die Abendzeitung M: Schattenseiten beim Münchner Ranking? Zudem wundert sich die SZ, dass keine “positiven Ausstrahleffekte von West nach Ost, wie beispielsweise aus (…) Bayern (…) nachThüringen hinein” zu erkennen seien. Liebe SZ! Was soll denn da auch strahlen?!?
Also unbedingt das Regional-Ranking bei INSM-Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft GmbH (hier) anschauen. Hochinteressant! Z.B. Stadt Nürnberg (Bayern Platz 81, Deutschland Platz 182): Positive Gründungsdynamik 2,9 je 1.000 Einwohner (Bundesdurchschnitt 1,4) Rang 28 deutschlandweit! Negativ: Pro-Kopf-Verschuldung 2.825 Euro je Einwohner (Bundesdurchschnitt 1.456), Rang 390!!
Es wird endlich Zeit für eine “Partei für Franken“! Darum heute noch hier einschreiben!
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Was ist denn der Grund für das fränkische Desaster?
Die Franken hatten sich für Bayern als ihr Vaterland entschieden, nachdem sie ihr großartiges Frankenreich auf Bezirksgröße zusammenschrumpeln haben lassen.
Mit der bisherigen Einstellung wird das Frankenland auch nicht mehr wachsen können.
Das Hauptproblem: Die Franken können nicht mal sich selber ausstehen! Begründung:
Der fränkische Janne’d Arc , Frau Pauli, die sogar es geschafft hat, den bayerischen Regenten vom Thron zu stürzen, wird die kalte Schulter gezeigt.
Die erfolgreichen Fürther Fußballer werden als Vorstädter belächelt.
Der zur Zeit beliebteste Politiker zu Guttenberg hört auch nichts Gutes von seinen Landsleuten.
Sobald einer unter euch Erfolg hat, wird er beneidet und niedergemacht.
Wenigstens über den Club höre oder lese ich nichts Schlechtes. Dem drücke ich auch die Daumen.
Etwas wahres ist da schon dran, wobei auch gesagt werden muss, dass die Münchner auch peinlichst drauf geachtet haben die Franken gegeneinander auszuspielen. Frau Pauli hat sich leider nach dem Sieg über Stoiber zu sehr mit TV-Terminen beschäftigt, als alle Franken hinter sich zu versammeln! Dass sie kaum noch einer ernst nimmt, ist sie absolut selbst schuld – so schade das ist!
PS: Das mit den Fürthern ist aber eher eine ganz normale Rivalität, wie sie zwischen Bayern und 60ern oder zwischen Pauli und dem HSV genauso vorkommt! Jeder Franke und Glubberer wird in einem 4-Augen-Gespräch immer die Arbeit der FÜs loben, vor der ganz klar der Hut zu ziehen ist!
Soweit ich die Geschehnisse verfolgt hatte, sehe ich die Aussagen Andys, was Frau Pauli betrifft, ebenso. Professionelle Auf- und Ausbauhilfe hätte sie sicher weitergebracht, vorausgesetzt, Frau Pauli hätte sie dann auch angenommen. Sicher spielen Emotionen auch eine Rolle. Sie können bei Reden oft den Ausschlag geben. Bei Entscheidungen sicher nicht. Ich denke mal, dass Pauli mehr Sympathisanten hat, als es den Anschein hat.
Wenn sich Lokalrivalitäten nur auf dem Fußballfeld austragen, ist das ja ok. Aber politisch muß Einigkeit her. Wer sich – auch als Franke – profilieren kann, hat ebensolche Chancen wie jeder andere. Der Freiherr von und zu gilt zur Zeit als der beliebteste Politiker!
Die Landkreise Regen und Freyung-Grafenau gehören nicht zur Oberpfalz, sondern zu Niederbayern!
@ Niederbayer: Das mag ja sein, aber trotzdem hängen sie hinten drin. Übrigens geht es hier um die fränkischen Bezirke, darum sind die ja auf FETT geschrieben!
Auch wenn mein letzter Beitrag gelöscht wurde: Am Tabellenende sind nicht fünfmal Franken und fünfmal die Oberpfalz vertreten, sondern fünfmal Franken, dreimal die Oberpfalz und zweimal Niederbayern. (Regen + Freyung-Grafenau gehört zu Niederbayern!)
Warum sollte der gelöscht worden sein? Gelöscht werden nur beleidigende Kommentare.
Aber ja, Regen und Freyung-Grafenau gehört zu Niederbayern, ich weiß und Kalkutta liegt am Ganges, weiß ich auch…
Wenn Franken ein eigener Bundesstaat waere belegte es alle letzten Plaetze.
P.s.: Freyung-Grafenau ist in Niederbayern, nicht in der Oberpfalz.
Danke Henry, ich habs geändert. Aber dass Franken “überall die letzten Plätze belegen würde”, zitiere ich mal den Focus:
FRANKEN IN ZAHLEN
Einwohner 4,3 Mio.
Fläche 27 000 km2
Arbeitslosenquote 9,9 %*
Im Europavergleich wäre Franken fast so groß wie Belgien und hätte so viele Einwohner wie Norwegen.
Also einfach vorher informieren! Im Internet is ja alles zu finden was man braucht! 🙂
Ist doch klar das Franken hier durch die Zonenrandlage schlechte Verkehrsanbindungen hattte, somit die Logistik sich nur mit Zonenrandförderung bei Coburg lohnte.
Dann durch die Wende der abruppte Wegfall der Förderung hat vielen Komunen das aus Beschert. Wessen Dorfhaushalt da noch nicht platt war wurde durch die komische Soligelder erst recht
in schieflage gebracht. Und was hats den Thüringern genützt?
Nicht viel…von meiner Generation ist nur noch eine Minderheit (Meist Hauptschüler) im Gothaer Land geblieben..der Rest ist Ausgewandert der Arbeit hinterher…von Canada bis Norwegen.
Unter uns jüngeren der Geburtengänge 1978-1989 aus Thüringen hat der Soli nicht viel gebracht da letztendlich wir ehe auswandern mussten um der Arbeitslosigkeit zu entgehen. Daher kann ich über den Subventionssumpf nur den Kopf schütteln. Wenn das Geld in die Unis geflossen währe…denkt das mal weiter…jeder würde ein Kostenloses Studium bekommen
und statt bafög das Geld als Geschenk dazu nur die Bedingung…sich zu verpflichten im Gegenzug im Land Kostenlos eine Existenzgründung durchzuführen…wäre das nicht mal was? zumindest besser als Gelder in Nokia und General Motors zu versenken….