Geschichte der Kommunikation

Montag, 17. September 2012

Mit einem Augenzwinkern die Geschichte der Kommunikation:

Nachdem russische Wissenschaftler in Moskau im letzten Jahr bis zu einer Tiefe von 100 m gegraben hatten, fanden sie Spuren einer Kupferleitung, die auf ein Alter von 1000 Jahren datiert wurde, und kamen zu dem Schluss, dass ihre Vorfahren schon vor tausend Jahren ein funktionierendes Telefonnetz hatten.

Um nicht davon abgehängt zu werden, gruben in den folgenden Wochen amerikanische Wissenschaftler in Washington auf eine Tiefe von 200 m und dann war in den amerikanischen Zeitungen zu lesen: US Wissenschaftler finden Spuren eines 2000 Jahre alten Glasfaserkabels. Daraus ist zu schließen, dass in Amerika bereits 1000 Jahre vor den Russen hochtechnologisierte digitale Kommunikation zum Standard gehörte.

Eine Woche später berichteten die Nürnberger Nachrichten: Nachdem sie bis auf eine Tiefe von 500 m vorgedrungen waren, haben Wissenschaftler in Nürnberg absolut nichts gefunden. Dies lässt den Schluss zu, dass unsere Vorfahren bereits vor 5000 Jahren schnurlose Mobiltechnologie und W-LAN nutzten!

Franken sind einfach subber! 😉

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Fränkische Bayernhymne

Donnerstag, 6. September 2012

Ich habe vor Kurzem eine “Bayernhymne in fränkischer Version” erhalten. Sie stammt aus dem Gedichtband “Wenn der Frange frängisch red, der Breiß ka anzichs Word verschdehd“:

Fränkische Bayernhymne

Bankrott mit dir, du Land der Bayern,
Geraubte Erde, Frankenland.
Uns’re lieblich weiten Gauen,
Hast genommen, ist’s ne Schand.
Noch heute listig dein Gebaren,
Deinen Taten ich nicht trau,
Armes Franken, musst du darben,
Bei dieser Herrschaft, Weiß und Blau.

Bankrott mit dir, dem Bayernvolke,
Wenn ihr Franken nicht verehrt.
Stets in Zwietracht sind geschieden,
Wut in unsren Herzen gärt.
Dass von der Donau bis zum Maine,
Bis hin zum kleinsten Franken-Gau,
Rot-Weiß sich niemals je vereine,
Mit den Farben weiß und blau.

Gott mit uns, ja Gott mit Franken,
Die wir sind ein deutsch Geschlecht,
Treu beschützen und bewahren
Uns’rer Stämme altes Recht.
Oh wie würden wir gern feiern,
Jeder Mann und jede Frau,
Unabhängig von den Bayern,
Frei von Weiß und frei von Blau.

(Copyright www.roetten-buch.de)

Herzlichen Dank an Werner Rosenzweig, den Verfasser, für die freundlichen Genehmigung! 🙂

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Lokalsender räumen ab: Nürnbergs Radios beliebt wie nie!

Donnerstag, 19. Juli 2012

Nach den Erfolgs-meldungen beim Ballungraumsender Franken Fernsehen muss natürlich auch erwähnt werden, dass auch die lokalen Radiosender im Großraum Nürnberg, wie schon seit Jahren, weiter wachsen.

Im Rahmen der Nürnberger Lokalrundfunktage wurden wieder mal die Einschaltquoten der Funkanalyse Bayern 2012 ver­öf­fent­lich­t. Die Beliebtheit der Nürnberger Radiosender aus dem Funkhaus ist groß und steigt auch noch weiter an:

Neue Charivari 98.6

Programmchef Gerald Kappler kann sich über besonders viel “Rückkehrer” freuen. Denn Charivari ist beson­ders stark, wenn man betrachtet, wie viele Menschen einen Radiosender inner­halb von zwei Wochen ein­schal­ten. Beim „weitesten Hörerkreis“ konnte Charivari 98,6 mit 325.000 Hörern um 6 % zulegen.

Radio F
“Radio Franken” um Chef Michi Lein schaffte eine Zunahme in den bei­den wich­tigs­ten Radiokriterien: 118.000 Hörern pro Tag (+18 %) und bei der Stundennettoreichweite ein Plus von 45 % auf 42.000 Hörer. Damit ist Radio F sogar der meist­ge­hörte lokale Radiosender in Franken und Oberpfalz überhaupt.

Gong 97.1

Radio Gong um Chef und Stadionsprecher Guido Seibelt kann diesmal richtig jubeln: 92.000 Hörer pro Tag und eine Stundennettoreichweite, die gegen­über dem Vorjahr um zwei Drittel auf 20.000 Hörer gestei­gert wurde. Außerdem erhielten Sonny Rocket und Captain America für die Moderation ihrer Kult-Sendung „Rock Zock – Reloaded” den begehr­ten Hörfunkpreis der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien!

Hit Radio N1

Das Sendekonzept von Hit Radio N1 mit  aktu­el­len Tophits, Lifestyle und einer “kul­ti­gen Morgenshow” (Flo und Lola Show) ist ebenso erfolgreich: Täglich 139.000 Hörer und eine Stundennettoreich von 28.000 Hörer.

Quelle radioszene.de

Die erfolgreichsten lokalen Radioprogramme in Franken sind Radio Plassenburg in Kulmbach mit 26,0 Prozent und Radio Gong Würzburg mit 25,2 Prozent Tagesreichweite. Hier ist aber auch die Konkurrenz nicht so hoch wie im Großraum Nürnberg.

„Eine echt starke Leistung,” bescheinigt Funkhaus-Chef Alexander Koller den Sendern und meint weiter, dass dies zeige, “wie sehr die Menschen auch in Zeiten der Globalisierung an ihrer Region inter­es­siert” seien.

Ich finde…

…das sind genau die Auswirkungen der Globalisierung! Denn umso mehr wir uns als “Erdenbürger” fühlen, desto mehr versuchen wir unserer Heimat einen Platz einzuräumen. Wobei hier in Franken natürlich noch die jahrelange Einflußnahme durch den BR hinzukommt. Denn bis in die späten 1980er hinein wurde jeder Franke mit Infos aus und über München beschallt. Somit macht das hier natürlich einen besonderen Charme aus, mal Verkehrsmeldungen zu hören, die einem wirklich nutzen und hin und wieder auch mal dem eigenen Dialekt im Rundfunk lauschen zu können. 🙂

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Franken Fernsehen boomt: Fast 50% Zuwachs!

Mittwoch, 18. Juli 2012

In der vergangenen Woche ließ der Ballungsraumsender Franken Fernsehen aufhorchen: Die Tagesreichweite wurde gegenüber dem Vorjahr um sensationelle 47% gesteigert und beim Marktanteil ist man führend!

Mit diesem Rekordergebnis setzen sich Fernsehmacher aus dem Süd-West-Park an die Spitze der Zuschauercharts und überflügeln dabei sogar die großen TV-Sender ARD, ZDF, Pro7 usw.: Täglich informieren sich demnach 122.000 Menschen mit Hilfe von Franken Fernsehen über die Metropolregion Nürnberg/Franken. Über eine halbe Million Zuschauer sieht regelmäßig das Programm, so das Ergebnis der Funkanalyse Bayern 2012.

Hauptzeit des Regionalsenders Franken Fernsehen ist die Zeit zwischen 18:00 Uhr und 18:30 Uhr: Das Magazin “Guten Abend Franken” ist das meistgesehene TV-Programm in den Kabelhaushalten im Sendegebiet. Der Sender erreicht in dieser Zeit einen Marktanteil von fast 18 % und kann sich damit deutlich vor den Mitbewerbern positionieren:

Sender Marktanteil
Franken Fernsehen 17,40%
ProSieben 15,90%
ZDF 11,80%
BR 10,30%
ARD 7,10%

(Marktanteil 18.00-18.30 Uhr, Zuschauer über 14 Jahren in Kabelhaushalten. Quelle: TNS Infratest, Funkanalyse Bayern 2012, hier)

Laut der Funkanalyse wird von den Zuschauern vor allem die Kompetenz der Moderatoren und Reporter gelobt, sowie ein Höchstmaß an Aktualität und Glaubwürdigkeit bescheinigt.

Ich halte…

… es hier mit Geschäftsführer Christoph Winschuh, der “Franken Fernsehen nach dem Relaunch auf dem richtigen Weg sieht”. Denn man merkt richtig, dass dieser Sender reifer geworden ist. Angefangen vom Logo bis hin zu den selbstproduzierten Werbungen ist alles doch um einiges professioneller geworden. Und auch witziger, so wie dieser Spot hier für ein amerikanisches Diner. 🙂

Dieser unglaubliche Zuwachs von 47% denke ich kommt in erster Linie durch die Umstellung der Satellitentechnik von analog auf digital im April diesen Jahres. Ansonsten käme das ja einem Erdrutsch gleich, der aber so hier in Franken nicht festzustellen war.

Aber zusammenfassend ist zu sagen: Die Zeit des fremdschämens ist vorbei! Auch ich kuck den Sender wieder sehr gerne! 🙂

Mehr bei Franken Fernsehen

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Verwaltung von Nürnberg erhält gute Noten

Dienstag, 17. Juli 2012

Die Einwohner Nürnbergs haben ihrer Stadtverwaltung ein gutes Zeugnis ausgestellt: In einer Umfrage unter 2.800 Bürgern in den 15 größten deutschen Städten landete die Frankenmetropole auf dem dritten Rang. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Wirtschaftsmagazins “Focus Money” sind nur in Düsseldorf und Hannover die Bürger noch zufriedener.

München erreichte in der Umfrage Rang 4, vor Frankfurt am Main, Duisburg, Dresden, Essen, Bremen, Dortmund, Stuttgart und Leipzig. Schlusslicht in dieser Rangliste ist Berlin, nur knapp geschlagen von Köln (Platz 14) und Hamburg (Platz 13).

Bewertet wurde das Gesamtbild der Verwaltungen anhand von 25 einzelnen Kriterien in sechs Kategorien: Grundversorgung, Bürgerservice, Bürgerdialog, Nachhaltigkeit und Verantwortung, Leistungsangebot und Bürgerberatung. Als einzige Großstadt erzielte Düsseldorf  in allen Bereichen die Bestnote “sehr gut” und landete vor allem bei den Familien auf Platz eins.  Bei den Senioren ist Nürnberg Spitzenreiter, Singles fühlen sich in Hannover am wohlsten. Berlin kam dagegen bis auf die Kategorie Grundversorgung (“ausreichend”) durchgehend nur auf “ungenügend”.

Ich denke…

…der Franke an sich und im Besonderen der Nürnberger hat hier wieder die Möglichkeit für seine unnachahmliche subversive Betrachtungsweise. Bestimmt titelt bald irgendein Blatt von der Pegnitz “Hauptstadt der Alten” oder “Senioren-Stadt Nr.1”. 😉 Ich finde dagegen, dass das durchaus ein positives Ergebnis ist und Nürnberg damit sicherlich auch wuchern könnte.

Aber wahrscheinlich kam das Ergebnis nur zustande, weil jeder der befragten Norisern zu jedem Kriterium sagte: “Bassd scho“! 😉

Quelle derwesten.de

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Hafen Nürnberg: Direktverbindung nach Rotterdam

Mittwoch, 27. Juni 2012

Der Nürnberger Hafen und das Güterverkehrszentrum schwimmen weiter auf der Erfolgswelle. Mit dem Erfolg wächst auch das Angebot:

So wird nach den Direktverbindungen nach Bologna und nach China zukünftig auch der größte Seehafen Europas in Rotterdam direkt angesteuert.

Drei Mal in der Woche werden nun Containerzüge ohne Zwischenstopp zwischen den beiden Häfen verkehren. Die Fahrtzeit auf der ca. 870 Kilometer langen Strecke verkürzt sich laut Stadt Nürnberg um zwei Tage und beträgt nur noch rund 15 Stunden! Die Einsparung kann gelingen, weil die Verbindung nicht mehr wie bisher über Duisburg geführt wird.

Das Güterverkehrszentrum Nürnberger Hafen ist mit mehr als 15 Millionen Tonnen Güter Umschlag im Jahr der größte Logistikstandort im süddeutschen Raum!

Quelle: Studio Franken

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Das Positive am Dürer-Gate: Die Franken wachen auf!

Donnerstag, 1. März 2012

Man kann nur jeden beglückwünschen, der in den letzten Wochen aufmerksam die Zeitung gelesen hat! Denn selbst einem “nicht-militanten” Franken dürfte da klar geworden sein, dass wir Franken sog. “Unterbayern” sind und an der Isar möglichst nichts an diesem Zustand geändert werden soll: Die Frechheiten bei der Dürer-Ausleihe waren da am deutlichsten, als sich die ach so renomierte Alte Pinaktothek zu Falschaussagen und der Verleumdung des GMN erdreistete, die extremen Schäden am Gemälde hätten die Franken 1971 verursacht. Dass diese Risse und Farbverluste seit ca. 1934 bestehen und somit 41 Jahre vor der heutigen Transporttechnik in den 70ern kein Ausleih-Problem darstellten – und vor allem die Schäden NICHT vergrößerten, dürfte erneut Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Münchner Spezialisten hervorrufen. Das “Entgegenkommen” der Pinakothek, dass jeder GMN-Besucher umsonst ins bairische Kunsthaus kann, darf ruhig als gezielte Ohrfeige für Frankens Dürer-Freunde und als reines “Besucherweglocken” verstanden werden.

Also darf das Selbstbildnis nicht in die angestammte Heimat kommen und reiht sich damit in die seit Jahrhunderten “versteckten” fränkischen Kunstschätze ein, die auch dazu beitragen, dass die Isarmetropole die leuchtende Kulturstadt geworden ist, die sie heute gerne unterstreicht.

Auch in Bamberg zeigt man sich enttäuscht, dass die Heinrichskrone des Bamberger Domschatzes ebenfalls nicht wandern darf. Man durfte sich aber aus eigenen Mitteln eine Kopie fertigen, weshalb nun eine “Süddeutsche” Zeitung völlig uncodiert vom “depperten Franken” schreiben und sich lustig machen darf.

Inzwischen aber wächst der ohnehin schon beeindruckende Kulturstatus der Landeshauptstadt weiter, sodass ein 4. Konzertsaal aber sowas von nötig geworden ist und wohl auch finanziert und gebaut werden wird. Dass man auf der anderen Seite des Weißwurstäquators (= Donau) solch Bauten weitaus nötiger hätte, wird geschickt übergangen und abermals belächelt.

Aber nicht nur bei den Kunstschätzen regen wir zu Hohn und Spott an: Nicht nur die Frankenpartei fordert seit langem schon einen Tatort aus Franken, um sich gleichberechtigt als ein Teil von Deutschland präsentieren zu können. Doch München bleibt bei nein, weil das was bei allen anderen Tatort Sendeanstalten geht (teilweise sogar drei Tatort-Städte) in Bayern eben nicht möglich ist. Das Argument, dass aus Franken ein nicht unbeachtlicher Teil der Rundfunkgebühren stammt, sei an dieser Stelle zu x-ten Mal angeführt.

Um beim Fernsehen zu bleiben: Vor kurzem spielte das deutsche Davis-Cup-Team in Bamberg gegen Argentinien, doch keiner hat es mitbekommen, weil der BR als ansässiger Sender nicht übertragen wollte. Gut, man kann jetzt sagen, dass die grossen Zeiten der Tennisübertagungen seit Becker und Stich vorbei sind, aber warum wurde dann 2009 der Davis-Cup aus Garmisch übertragen? Sport ist nunmal auch ein Teil von Kultur, und schon wird es einem klar, worum es geht.

Dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird, gilt natürlich nicht nur für diese weichen Standortfaktoren, sondern auch für wichtige Infrastrukturprojekte, wie z.B. der Elektrifizierung der Bahnstrecke Nürnberg-Bayreuth-Hof bzw. Nürnberg-Cheb (Eger). Denn bei beiden Strecken reicht der Fahrdraht bis an die Grenzen Bayerns heran, Sachsen sowie auch Tschechien sind in Vorleistung getreten, nur Bayern ist bisher seinem Teil der Abmachungen nicht nachgekommen. Lieber wäre man für die Elektrifizierung der Strecke Hof-Regensburg, was die Regionen um Bayreuth, Nürnberg usw. langfristig vom Fernverkehrsnetz abkoppelt und in Sachen Güterverkehr den Rangierbahnhof Nürnberg schwächen würde. Ein Schelm wer böses dabei denkt.

Doch nichts ist so hoffnungslos, dass wir nicht Grund zu neuer Hoffnung fänden, sagte schon Niccolò Machiavelli. Und so ist es auch diesmal: Denn diese frechen Aktionen schaffen es immer mehr Franken wachzurütteln! War es am Anfang nur der Fränkische Bund e.V. der auf Mißstände hinwies, so ist 2009 mit der Partei für Franken eine Kraft entstanden, die diese Fehler auch anpacken kann. Zudem mehren sich heutzutage auch Zeitungen, welche diese brisanten Themen ansprechen und durchaus kritisch berichten. Die “neue” Abendzeitung Nürnberg ist sogar völlig auf den Zug “München gegen Nürnberg” aufgesprungen, weil sie merken, dass das die Leser interessiert! Und sieht man sich Presseübergreifend die Leserbriefe an, so sieht man auch hier, dass die Franken endlich aufstehen.

Zeit wirds!

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Der Münchner Weg: Wissenswertes zum Frankentatort

Donnerstag, 1. März 2012

Die Diskussion um einen ARD-Tatort ist ein schönes Thema, denn ob man dafür oder dagegen ist, jeder findet sich in dem Gebiet wieder: Die Franken sehen die obligatorische Benachteiligung und die Bayern haben wieder was zum Belächeln und Kopfschütteln.

Geht man aber ins Detail und schaut sich beispielsweise die Situationen bei anderen deutschen Sendeanstalten an, so kann man nur noch zu einem Schluss kommen, ich zitiere:

“…Angeblich ist der Bayerische Rundfunk so arm, dass pro Jahr nur zwei oder drei Krimi-Folgen produzieren kann – und die sollen in München entstehen, damit bloß nicht gekratzt wird an der Popularität von Leitmayr und Batic. Nürnberg, Würzburg und Bamberg gucken mal wieder in die Röhre.
Ja so was. Da leistet sich der Südwestfunk drei Teams, die in Ludwigshafen, Konstanz und Stuttgart ermitteln. Der Westdeutsche Rundfunk setzt Kommissare in Köln, Münster und Dortmund ein, der Norddeutsche Rundfunk in Hannover und Hamburg, der Hessische Rundfunk in Frankfurt und Wiesbaden. In Bayern werden Sonntag Abend nur Münchner Verbrecher gejagt…”

Föderalismus (als Organisationsprinzip) bleibt weiterhin ein Fremdwort in Bayern! Oder anders: “Mia san mia, und mia san Minga“!

Quelle “Toter im Tank toppt Tatort” von Michael Schulbert, Fränkischer Tag, Januar 2011

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Dürer-Skandal: Vom Mittelalter bis Wikipedia

Dienstag, 31. Januar 2012

Duerer01Manchmal sieht man diese Gauner-Filme im Kino und glaubt, dass es sowas ja nicht wirklich gibt. Doch wenn man dann feststellt, dass sich ebensolches in Echt und vor aller Augen abspielt, dann bleibt einem die Spucke weg. So lässt sich das erklären, was sich derzeit (wieder mal) zwischen Nürnberg und München abspielt:

Zum „Jahr der Kunst” hat Nürnberg das “Dürerjahr 2012” ausgerufen und das Germanische Nationalmuseum (GNM) beteiligt sich mit der Ausstellung „Der frühe Dürer“. Zu diesem Zwecke fragte man bei der Alten Pinakothek in München an, ob das “Selbstbildnis im Pelzrock” (siehe Bild links “Albrecht Dürer, durch Wikimedia Commons“) ausgeliehen werden könnte. Warum? Nun, das Bild hing bis 1799 immer im Nürnberger Rathaus und wurde von dort auch nie weggegeben, also nicht wissentlich für längere Zeit – und trotzdem gilt es heute als die “Mona Lisa” der Alten Pinakothek. Natürlich, möchte man fast schon sagen, verweigert München die Freigabe, schließlich könnten sich ja ein paar Kulturliebhaber nach Franken verirren und der leuchtenden Landeshauptstadt den Rücken kehren. Als Argument wird wieder einmal die eingeschränkte Transportfähigkeit angegeben, die wir auch hier im Frankenblog noch zu gut kennen (Bamberger Domschatz, hier). Und hier beginnt unser Gaunerspiel, das sogar heute noch zum Spurenverwischen anregt:

Albrecht Dürer (1471-1528) malte das Selbstbildnis um 1500 und versah es mit einer Inschrift: “So malte ich, Albrecht Dürer aus Nürnberg, mich selbst mit unvergänglichen Farben im Alter von 28 Jahren.” Von nun an (1577 schriftlich erwähnt) hing das Gemälde im Nürnberger Rathaus, bis 1799 ein gewisser Maler und Kupferstecher Abraham Wolfgang Küfner aus Betzenstein (Franken-Wiki) den Auftrag erhielt, das „Selbstbildnis mit Pelzrock“ zu restaurieren. Zur Sicherheit und in kluger Voraussicht versah man die Rückseite des Bildes mit Stempeln und Siegeln, um sicher zu gehen, dass das Original auch wieder an die Pegnitz zurückkehren möge.

Doch leider erwies sich Küfner als gewiefter Kunstfälscher! Er spaltete die 15 Millimeter dicke Lindenholztafel der Länge nach und malte auf der Holzhälfte mit den Stempeln eine Kopie des Selbstbildnisses, welche er als angeblich restauriertes Original an die Stadt Nürnberg zurückgab. Das Dürer-Original auf der Vorderseite verkaufte Küfner 1805 an den Kurfürsten Maximilian Joseph von Bayern – wurde dafür aber nie verurteilt und bestraft, obwohl solch gemeine Kunstfälschung schon damals verboten war!

Als der Betrug ans Licht kam, war Nürnberg schon durch Napoleons Gnaden 1806 vom Königreich Bayern besetzt worden und hatte eh nix mehr zu sagen.

Das blieb bis heute so. Trotz Diebstahl, Hehlerei, oder wie man das sonst noch nennen will, ist keinerlei Einsicht auf Seiten der Münchner zu erkennen. Im Gegenteil: Aus dem “Selbstbildnis im Pelzrock” ist nun das “Münchner Selbstbildnis” geworden (siehe Wikipedia hier).

Das Ganze ist zudem verwunderlich, denn eigentlich dürfte die Wittelsbacher Stiftung für das Gemälde gar nicht zuständig sein, denn sie ist Eigentümerin von Kunstgegenständen, die bis 1804 in den Besitz der Wittelsbacher gekommen sind! Doch man blockiert an der Isar weiter: In der Presse ist auch schon durchgesickert, dass es sich bei der eingeschränkten Transportfähigkeit um einen vorgeschobenen Grund handelt:

Denn laut Eingeweihten sind es keine sachlichen Gründe wie etwa der Zustand des Gemäldes, die gegen einen Transport sprechen. „Man will hier keinen Präzedenzfall schaffen“, heißt es unter Kennern des Münchner Kulturapparates. Sprich: Der Dürer soll nicht nach Nürnberg, um vergleichbaren Wünschen aus Franken ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben.” (MainPost)

Spurenverwischen auf Wikipedia

Um der ganzen Gaunerei die Krone aufzusetzen: Nachdem die Presse zu Jahresbeginn das Thema aufgegriffen hat und natürlich unweigerlich auf die ursprünglichen Besitzverhältnisse  zu sprechen kam, wurde doch prompt der Wikipedia-Eintrag von Abraham Wolfgang Küfner extrem geändert! So wurde die gesamte Beschreibung des Fälschungsvorgangs entfernt, aus dem Restaurationsauftrag wurde ein “Auftrag eine Kopie zu erstellen” und die Hehlerei fand niemals statt! Denn böse, böse französische Truppen hatten damals die Bilder (Kopie und Original) vertauscht und schließlich war Galeriedirektor Christian von Mannlich aus München (natürlich) viel schlauer als alle anderen und erkannte, das die Kopie das Original ist um diese dann käuflich und somit “völlig rechtens” zu erstehen. Welch geschickter Schachzug! Wie dumm doch alle außer München sind!

Erstaunlich bei den Wikipedia-Änderungen ist nur, dass neben den Fälscherei-Angaben auch die Links zu den Quellen gelöscht wurden. Dabei hätte man dadurch erkennen müssen, das es wohl eben doch der Wahrheit entspricht? Wie auch bei kunstmarkt.com, bei zehn.de und bei oelbilder-oelmalerei.de beschrieben. Auch ist “Abraham Wolfgang Küfner” nicht mehr in der Kategorie “Kunstfälscher” eingetragen – jetzt ist er ein “ehrbarer Künstler”!

Wer sich das mal ansehen will:

  • Diesen Link hier klicken: Kunstfälscher Abraham Wolfgang Küfner
  • Rechts oben “Anmelden / Benutzerkonto erstellen
  • Danach sieht man über jedem Beitrag verschiedene Karteihalter, u.a. “Versionen/Autoren
  • Nun den blauen Punkt bei 23. Nov. 2010 setzen und dann oben “Gewählte Versionen vergleichen
  • Jetzt sieht man eine Tabelle, links hinter einem Minus-Zeichen die entfernten Passagen, rechts mit einem Plus versehen, die zugefügten Änderungen!

In der Zwischenzeit macht sich die große Medienwelt über die dummen Franken lustig! Da wird aus einer unverständlichen Blockadehaltung Münchens ein “Irrer Gemälde-Streit” und der Alten Pinakothek wird Recht gegeben: Das Selbstbildnis ist transportunfähig, obwohl zu der Ausstellung Exponate aus London (British Museum), Florenz (Uffizien), Wien (Albertina), Washington (National Gallery) und Berlin (Staatliche Museen) kommen. Vielleicht sind die auch nur alle nicht so alt wie das “Münchner Selbstbildnis”? Bestimmt hat Dürer das mit 28 gemalt und alle anderen mit 90 Jahren, sodass diese Leihgaben also viiiiiel jünger sind! 😉

Es ist wie immer: Die große Stadt schüttelt den Kopf, wie kleinbürgerlich diese Franken sind, wenn sie auf ihr Recht pochen!

Lesen Sie passend dazu die Pressemitteilung der Partei für Franken: “Selbstbildnis im Pelzrock – Ein dreistes Schurkenstück Bayerisch-Fränkischer Kriminalgeschichte?

sowie Franken sind keine Baiern (hier)

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quer: Seehofer und Ude mit Geografie-Schwäche und Flughafen-Größenwahn

Freitag, 21. Oktober 2011

Ein ganz großes Lob an Wolfgang Krebs, Christoph Süß und die Redaktion der Sendung quer! Selten hat ein Schlußsketch die politische Lage besser getroffen! 🙂

Zur Erklärung: Der (designierte?) Spitzenkandidat der Bayern-SPD für die Landtagswahl 2013 und Münchner OB-Diva, Christian Ude, hat sich vor kurzem gegenüber den Nürnberger Nachrichten die Blöße gegeben, dass er Ober-, Mittel- und Unterfranken nicht auseinander halten könne. Gleichzeitig soll gegen die Widerstände in der Bevölkerung und trotz der Tatsache, dass man dem Nürnberger Flughafen “das Wasser abgraben” würde, der Münchner Airport mit einer dritten Startbahn versehen werden.

Direktlink zum youtube-Film

(Creative Commons Lizenz: Namensnennung, nicht kommerziell, keine Bearbeitung, 3.0 Deutschland)

Man könnte meinen, dass diese Sketch womöglich gar nicht lustig gemeint ist, sondern den Investitionsprogrammen von Ude und der CSU entspringen! 😉

Die besten Sprüche:

  • “Es ist Wahlkampf Horst, also kämpfe, Du hast keine Wahl”
  • “Und jetzt weiß ich, dass Aschaffenburg in der Oberpfalz liegt” – “Nein, im Überallgäu” – “In Niederfranken!”
  • “Wenn hier einer Nachhilfe in Geographie braucht, dann ja wohl sie. Denn wo liegt die dritte Startbahn?” – “Nördlich der zweiten Alpen” – “Und das heißt: Näher an Franken!” – “Ahso…” – “Und deshalb wird eine vierte und fünfte Startbahn schon an den Nürnberger Süden hinreichen und damit Unterfranken dem pulsierenden Großraum München anschließen und eine sechste wird die Rhön streifen und damit Niedersachsen zum Teil der Münchner S-Bahn machen. Und der Rest-Franken wird Park&Ride!” – “Das Großmünchner Reich!”

Quelle: quer vom Bayerischen Rundfunk, quer-Blog, 20.10.2011

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